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Karies beim Hund


Karies beim Hund

Was ist Karies?

Karies, auch ###Zahnfäulnis### genannt, ist eine Erkrankung der Zahnhartgewebe und wird durch Bakterien verursacht. Mit Zahn­hart­ge­we­­be ist der Zahnschmelz und das Dentin gemeint.
Der härtere Zahnschmelz liegt schützend über dem weicheren Dentin. Bei Karies wird zuerst der Zahnschmelz angegriffen und punktuell entkalkt. Dann - wenn die Karies fortschreitet und den Zahnschmelz durchdrungen hat - wird das Dentin befallen. Jetzt können die ersten Zahnschmerzen entstehen.

Das - unter dem Zahnschmelz verborgene - Dentin ist weicher als der Zahnschmelz. Insofern wird das weichere Dentin - unterhalb des Zahnschmelzes - schneller angegriffen und abgebaut. Dieser Abbau verursacht Löcher oder Hohlräume. Diese Löcher bzw. Hohlräume nennt man auch ###Läsionen### .

Schema Zahnaufbau

Der im verborgenen Dentin schneller fortschreitende Schaden tritt oft erst dann zu Tage, wenn der unterhöhlte Zahnschmelz bei einer Belastung einbricht. Häufig wird erst hiernach die Karies beim Hund wahrgenommen.

Karies beim Hund - wie häufig kommt dies vor?

Hunde haben nicht so häufig Karies, wie die Menschen. Die Zahn­zwi­schen­räu­me der Hunde sind sehr viel größer. Die Form der Hundezähne unterscheidet sich auch wesentlich von der Zahnform der Menschen. Hundezähne sind meistens spitz zulaufend. Einige Backenzähne besitzen eine breite Oberfläche. Diese Backenzähne sind für das Zermahlen des Futters zuständig. Gerade diese Backenzähne sind beim Hund hauptsächlich von Karies betroffen.

Karies wird durch verschiedene Faktoren begünstigt.

  • Zahnschmelz-Verletzungen auf den Kauflächen
  • Anhaftendem Plaque an den Zähnen
  • Tierfutter mit hohem Kohlenhydrat-Anteil
  • Häufiges oder dauerhaftes Anbieten von Futter

 

Folgen von Karies

Nicht rechtzeitig entdeckte und behandelte Karies führt zu Folgeschäden.

 

Kann man Karies behandeln?

Wird eine kariöse Läsion rechtzeitig entdeckt, so können diese Löcher mit Zahnfüllmaterialien verschlossen werden. Vorraussetzung ist, dass der Zahnkanal / die Pulpa noch eröffnet wurde.

Ist die Pulpa durch Karies eröffnet worden, muss vor der Verfüllung der Karies-Läsionen eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden.

Karies kann in fortgeschrittenen Fällen eine Zahnwand derart schwächen, dass diese Zahnwand zerbricht. Optisch ist diese Fraktur auf den ersten Blick schwer von einer 'normalen' Zahnfraktur zu unterscheiden.

Nicht mehr zu retten ist ein Zahn, wenn ...

  • die Zahnkrone durch Karies zu schwer beschädigt ist,
  • die apikalen Veränderungen an der Wurzelspitze zu massiv sind
  • oder schon parodontale Schäden existieren.

In diesen Fällen ist eine Extraktion des Zahnes dringend geboten.

 

Wie findet man Karies?

Schauen Sie in das Maul Ihres Hundes! Sehen die Kauflächen der Backenzähne 'anders' aus, so sollten Sie einen spezialisierten Zahn-Tierarzt aufsuchen.

Der Zahntierarzt kann mit einer dentalen Explorationssonde die Stellen untersuchen. Karöses Zahnmaterial hat eine andere Festigkeit als der gesunde Zahnschmelz. Eine solche Karies-Untersuchung sollte in Narkose erfolgen. Besteht der Verdacht auf eine Karies, so ist der Zahn per dentalem ###Röntgen### zu untersuchen. Nur hierdurch kann das Ausmass des Befalls unter der Schmelz-Dentin-Grenze erkannt und beurteilt werden. Reparatur oder Extraktion - Die Therapie richtet sich nach dem Untersuchungs-Ergebnissen.

 

Fazit

Karies kommt beim Hund seltener vor als beim Menschen.
Dennoch sind häufige Kontrollen der Maulhöhle nötig.

Das Ausmaß der Karies kann oft nur röntgenologisch beurteilt werden.

Wird die Karies frühzeitig entdeckt, kann sie entsprechend behandelt werden.

Ein stark kariös befallener Zahn löst Schmerzen aus.

Je nach Befund ist der befallene Zahn behandelbar oder muß extrahiert werden.

 

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  Übersicht

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