Notfälle im Zahnbereich

Mögliche Zahn-Notfälle



Autsch !
'Das hat weh getan ! ... und fehlt da nicht ein Stück vom Zahn? ' Vorsichtig tastet sich die Zunge im Mund herum und findet den Schaden, den die kan­dier­te Nuss hin­ter­las­sen hat. Der Griff zum Telefon und der Anruf beim Zahnarzt sind dann die nächsten Schritte.

... und wie ist es bei Ihrem Haustier ?

Drei Notfall-Kategorien

Hund mit Stock

Hier ein Stock , dort ein Knochen . Letzt der Tennisball .

Auch bei Tieren soll­te eine Zahn­ver­letz­ung zeitnah be­han­delt werden. Grob ge­sproch­en kann man in drei Ka­te­go­ri­en un­ter­tei­len:

 

  1. Sofort handeln ! Wichtig ! Notfall !

  2. in den nächsten Tagen handeln !

  3. behandlungsbedürftig, aber nicht akut

 

Zahnfrakturen bei Welpen

Bei Welpen und Jungtieren in den ersten zwei Lebensjahren ist es wichtig einen ge­broch­en­en Zahn umgehend - dass heißt innerhalb von 24 Stunden - zu behandeln. Dies erhöht massiv die Chancen die Vitalität des betroffenen Zahnes zu erhalten.

Beim Milchzahngebiss werden gebrochene Zähne entfernt. Hintergrund: Die neuen blei­ben­den Zähne - die noch im Knochen ver­bor­gen sind - sollen nicht durch in den Kie­fer­kno­chen eindringende Keime gefährdet wer­den. Zahnwechselprobleme könnten folgen.

Schäferhund - Welpe

Beim blei­ben­den Ge­biss - bis zum Alter von etwa einem Jahr - ist die Zahnwurzel noch nicht ge­schlos­sen. Eine kon­ven­tio­nel­le Wur­zel­be­hand­lung ist somit noch nicht durch­führ­bar oder eventuell nur nach aufwendiger Vor­be­hand­lung.

Ein weiterer Grund einen gebrochenen bleibenden Zahn vital zu erhalten ist, dass die Zahnwandstärke mit dem Alter wächst und der Zahn erst später stabil(er) wird. Ein dünnwandiger juveniler (jugendlicher) Zahn frakturiert also schneller als ein vitaler Zahn eines älteren Tieres.

Auch wenn es vielleicht nicht den Anschein hat, aber Zahnfrakturen beim Welpen sind behandlungsbedürftige Ereignisse, die Sie umgehend dem speziell aus­ge­bil­de­ten Tierarzt vorstellen sollten !

 

Kieferfrakturen

Letztendlich handelt es sich hierbei um einen Bruch eines Knochens, nämlich des Kiefer-Knochens. Wie alle Brüche sollten auch diese umgehend behandelt werden, um ...

  • weitere Verletzungen zu verhindern,
  • Schmerzen zu lindern und
  • für das Zusammenwachsen
    des Knochens und den zukünftigen korrekten Biss frühzeitig eine tragfähige Basis zu bilden.

Bei der Wiederherstellung (Osteosynthese) des Kiefers - z.B. nach einem Unfall - muss auch auf die Zahnwurzeln und die Okklusion (das Schließen) des Mauls geachtet werden. Besonders wichtig ist deshalb auch das Anfertigen von dentalen Röntgenaufnahmen während der Operation.

Nägel, Platten, Schrauben etc. werden bei der Osteosynthese des Kiefers eher seltener benutzt, dafür mehr Draht und Kunststoff. Aber auch die Operationstechnik un­ter­schei­det sich hier in wesentlichen Details.

Im Rahmen eines Unfalls ist es immer am Wichtigsten, die Vitalfunktionen aufrecht zu erhalten. Ist dies gegeben, so stellt sich die nächste Frage: Welche Verletzungen gilt es zu behandeln. In diese Betrachtungen sollte der speziell aus­ge­bil­de­te Tierarzt - im Falle eines Kie­fer­bruchs / einer Kieferfraktur - zeitnah ein­ge­bun­den werden, damit am Ende die Beiß- und Kau-Funktionen vollständig wie­der­her­ge­stel­lt werden können.

Bei Unfällen, bei denen die Kopf- und Kieferverletzungen den primären Teil aus machen, sollte Sie den speziell aus­ge­bil­de­ten Tierarzt direkt aufsuchen.

Metallimplantat für Osteosythese

 

Luxationen und Avulsionen

Zahnluxation oder -avulsion sind Locker­ung­en oder Ausfälle von Zähnen, zum Beispiel nach Verletzung, Stößen oder sonstigen stumpfen Kraft­ein­wir­kung­en, die direkt oder indirekt auf die Zähne wirken.

Hierbei verschiebt sich der ganze Zahn teilweise oder komplett aus bzw. in seinem Zahnfach im Kieferknochen (Alveole). Man kann in diesen Fällen den Zahn reponieren und fixieren. Oft gilt es in diesem Zu­sam­men­hang auch noch eine Wurzelbehandlung durchzuführen, da durch die Verletzung meist die Blutversorgung un­ter­bro­chen wurde.

Nach der umgehenden Behandlung, sitzt der Zahn wieder an Ort und Stelle und kann seine Funktion im gesamten Zahnapparat erfüllen.

Dentalbesteck

Ein besonderer Fall sind allerdings paro­don­ta­le Pro­bleme. Hierbei handelt es sich um Schäden im Zahn-Halteapparat, die eine Reponierung (Zurücksetzung an die alte Stelle) er­schwer­en -wenn nicht sogar verhindern könnten.

Existierende parodontale Probleme wären unter Umständen bei einer frühzeitigen Vorsorgeuntersuchung aufgefallen und hätten behandelt werden können.

 

 

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    (EVDS).

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